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EINSPARUNGEN DURCH RESSOURCENEFFIZIENZ
ANDREAS PRUIN IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #11
Andreas Pruin arbeitet als Umweltbeauftragter bei Lloyd Dynamowerke GmbH, ein führendes Unternehmen im Elektrosondermaschinenbau in Bremen. Neben der Coronakrise beeinflusst auch die Klimakrise Entscheidungen im Unternehmen. So werden bei Lloyd Dynamowerke Investitionen auch auf ihre Nachhaltigkeit überprüft, um Langlebigkeit zu garantieren und Stromverbräuche gering zu halten. Durch Energiesparmaßnahmen können die Faktoren Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zusammengebracht werden: schädliche Emissionen werden verringert und Kosten gespart. Neben dem eigenen ökologischen Fußabdruck setzten die Lloyd Dynamowerke dies insbesondere bei Ihren elektrischen Maschinen um, wo neben der Recyclingfähigkeit eingesetzter Materialien auf eine hohe Ausnutzung der Wirkungsgrade geachtet wird, um den Energiebedarf zu senken und somit die Ressourcen zu schonen.
„Wenn wir jetzt beispielsweise in neue Bearbeitungsmaschinen investieren, entsprechen diese dem neusten Stand der Technik. Das heißt, dass sie wirtschaftlich sind und einen sparsamen Energieverbrauch haben. Zudem stellen wir in unseren Produktionshallen sukzessive auf LED-Beleuchtung um, was in den bisher umgerüsteten Produktionshallen eine Energieeinsparung von mehr als 60 % gegenüber der herkömmlichen Beleuchtung brachte.“
Andreas Pruin von Lloyd Dynamowerke GmbH
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WERTSCHÄTZUNG VON FACHKRÄFTEN
MARC DECHOW IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #10

Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist eine der Branchen, die von der Pandemie am härtesten getroffen wurden. „Wir konnten glücklicherweise die Krise gemeinsam mit unserem Team erfolgreich meistern. Grundsätzlich wurde das Problem des Fachkräftemangels, das schon vorher bestanden hat, durch Corona noch weiter verstärkt. Viele Mitarbeitende haben die Hotellerie verlassen und werden wohl auch nicht mehr zurückkommen. Der Arbeitgebermarkt hat sich mittlerweile zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Ich erwarte deswegen einen Wettbewerb um die besten Mitarbeitenden. Für die Zukunft bedeutet dies, dass wir attraktive Arbeitsmodelle schaffen müssen und neben einer fairen Entlohnung unsere wertschätzende Führungs- und Unternehmenskultur weiter entwickeln werden. Hier sind Kreativität, Verlässlichkeit und Empathie gefragt.“

Marc Dechow
Geschäftsführender Direktor, Raphael Hotel Wälderhaus

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HOHE QUALITÄT FÜR EIN BESSERES KLIMA
CHRISTIAN HERM IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #9
Christian Herm ist bei dem Industrieunternehmen HANSA-FLEX AG in Bremen als Abteilungsleiter Organisation (Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitssicherheitsmanagement) tätig. Das Thema Nachhaltigkeit spielt im Unternehmen eine wichtige Rolle, und man ist sich der Komplexität und der Betroffenheit von Gesellschaft und Unternehmen bewusst. Daher achtet das Unternehmen darauf, Mitarbeitende nicht zu verängstigen oder mit Informationen zu überfrachten. Vielmehr sollen alle im Prozess zu mehr Nachhaltigkeit mitgenommen werden, sodass Maßnahmen im unternehmerischen Einflussbereich erfolgreich umgesetzt werden können. Die Pandemie konnte hier durch wegfallende Mobilität und die Ausweitung vom Homeoffice im Unternehmen HANSA-FLEX einen positiven Beitrag leisten.

Aber auch andere Bereiche sind betroffen. Beispielsweise werden Einkaufsentscheidungen im Unternehmen nicht maßgeblich von niedrigen Preisen, sondern vielmehr von hohen Qualitätsanforderungen beeinflusst, die auch die Langlebigkeit und Ressourceneffizienz eines Produkts miteinbeziehen.

„Die Klimakrise wird uns zwingen darüber nachzudenken, was wir kaufen. Produkte & Dienstleistungen müssen besser werden und es geht nicht mehr darum, unbedingt das billigste zu kaufen.“
Christian Hern von HANSA-FLEX AG
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DER WEG ZUM „NEW NORMAL“
FRANK FOCKE UND RAINER LEKZIG IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #8
Die Bremer Niederlassung von Siemens versorgt das gesamte nordwestliche Niedersachen mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Rainer Lekzig ist dort als Niederlassungsleiter tätig, Frank Focke als Nachhaltigkeits-Beauftragter.
Die Corona-Pandemie hat die Arbeit in der Organisation und die der Einzelperson vor ungeahnte Herausforderungen gestellt, gleichzeitig aber auch neue Impulse gegeben. So wird bei Siemens beispielsweise das mobile Arbeiten auch nach der Pandemie geplant, im so genannten „New Normal“.
Mitarbeitenden soll dann 2 bis 3 Tage mobiles Arbeiten pro Woche ermöglicht werden, wo immer es machbar und sinnvoll ist. Dabei bezieht sich das mobile Arbeiten ausdrücklich nicht nur auf das Homeoffice. Vielmehr können die Mitarbeitenden – in Absprache mit ihren Führungskräften – den Arbeitsort wählen, an dem sie am produktivsten sind. Das hybride Arbeitsmodell schließt daher auch Arbeitsumgebungen wie z.B. Co-Working-Büros mit ein. Präsenz-Zeiten im Büro sollen das mobile Arbeiten sinnvoll ergänzen.
„Mobiles Arbeiten bei Siemens gab es schon immer. Dieser nächste Schritt ist eine konsequente Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur, verbunden mit einem veränderten Führungsstil, der sich an Ergebnissen orientiert, nicht an der Präsenz im Büro.“
Frank Focke und Rainer Lekzig von Siemens
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SOLIDARITÄT IN KRISENZEITEN
BERND LEIBENATH IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #7
Bernd Leibenath arbeitet als Gebietsverkaufsleiter bei dem Großhändler Transgourmet GmbH & CO oHG. Transgourmet beliefert Großverbraucher in Gastronomien und der Gemeinschaftsverpflegung und ist damit durch die vielen pandemiebedingten Schließungen der Gastronomie stark beeinflusst worden.
Trotz der dramatischen Lage beobachtet Bernd Leibenath eine wachsende Solidarität anstelle von erbittertem Wettbewerb. Über ein Miteinander und gute Kommunikation sowie das Aufnehmen von Problemen und Sorgen sei man erfolgreicher, so Leibenath. Zudem stärke das Weitertransportieren von Informationen Zusammenhalt in der Branche.
„In dieser Krise ist eine nie dagewesene Solidarität in der Branche entstanden. Obwohl wir uns seltener sehen sind wir viel näher zusammen gerückt… das gilt für Kunden, Kollegen und unsere Lieferanten. Wir alle leben davon das Menschen sich treffen und gastronomische Angebote nutzen – dafür und davon leben wir alle.“
Bernd Leibenath von der Transgourmet GmbH & CO oHG
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BESCHLEUNIGUNG DER DIGITALEN TRANSFORMATION
NILS GIESEN IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #6
Nils Giesen verantwortet bei abat, einem internationalen SAP-Dienstleister und Produktanbieter, die Entwicklung der Nachhaltigkeitsberatung. Die Pandemie empfinden viele Unternehmen als Beschleunigerin der digitalen Transformation. Einen Startvorteil in der Krise hatten alle Unternehmen, die bereits vor 2020 auf den vermehrten Einsatz digitaler Mittel gesetzt haben. Ein Großteil seiner Kolleg*innen arbeitete schon vor Corona überwiegend mobil. Um trotzdem die Vernetzung im Unternehmen zu fördern, gibt es bei abat inzwischen ein Fernsehstudio mit Greenscreen und professioneller Technik. Verschwunden sind dafür ein Meetingraum und eine Arbeitsplatzgruppe.

„Alle vier bis sechs Wochen wird jetzt eine Fernsehsendung live ausgestrahlt, auf der dann zur Lage des Unternehmens, zu Projekten oder besonderen Ereignissen berichtet wird, tolle neue Kollegen sich vorstellen können. Auch alte Kollegen stellen sich nochmal vor, damit man so ein bisschen Vernetzung hat.“

Nils Giesen, abat AG Bremen

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WANDLUNGSPROZESSE AKTIV MITGESTALTEN
BERTINA MURKOVIC IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #5
Bertina Murkovic ist Betriebsratsvorsitzende bei VW Nutzfahrzeuge, einer eigenen Marke in der Volkswagen AG. Betriebsräte sind wichtige Multiplikator*innen in Richtung der Beschäftigten. Sie sollten deshalb in einen angestrebten Wandlungsprozess intensiv eingebunden werden. Eine Studie zeigt zudem, dass Beteiligung und ökologisches Engagement überdurchschnittlich sind, wenn die Beschäftigten gewerkschaftlich organisiert sind. In Betrieben mit eingespielter Mitbestimmungskultur fällt es oftmals leichter, gute und pragmatische Lösungen auf die aktuellen Herausforderungen zu finden.

„Der Betriebsrat kann seine Mitbestimmungsrechte auch zur Pfadbeschreitung
hin zur Klimaneutralität nutzen, z. B. klar machen, dass Energieeffizienz ein deutlicher Kostensenker im Bereich Produktion sein kann. Der Betriebsrat hat ja nicht nur eine Schutzfunktion für die Beschäftigten, sondern – was oft vergessen wird – auch eine Gestaltungsfunktion.“

Bertina Murkovic, Volkswagen Nutzfahrzeuge Hannover

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FLEXIBEL IST DIE ARBEITSWELT VON MORGEN
TOBIAS PESELMANN IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #4
Tobias Peselmann ist der Geschäftsführer von pbr NETZenergie, einem jungen Energieberatungsunternehmen.
Er ist der festen Überzeugung, dass auch die Arbeitswelt, so wie sie noch in 2019 bestand, in 2022 nicht mehr sein wird. Das betrifft vor allem reduzierte Dienstreisen, Home Office und mehr digitale Meetings. Gesteuert wird das einerseits durch positive
Erfahrungen im Unternehmen selbst, andererseits durch Kundenerwartungen, die sich stärker an digitalen Formaten und Angeboten
ausrichten.

„Wir werden auch dazu übergehen, dass wir ein oder zwei mobile Tage pro Woche den Mitarbeitenden anbieten, so dass wir eigentlich sagen können: Wenn der Peter morgen kommt, der nimmt sich seinen Trolly und setzt sich dahinten ans Fenster. Weil der Schreibtisch frei ist und nicht weil die Blume von ihm dort steht.“

Tobias Peselmann, pbr NETZenergie Osnabrück

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LUFT NACH OBEN BEIM MOBILEN ARBEITEN
DR. ING. MARTIN SCHNATMEYER IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #3
Martin Schnatmeyer ist bei IGEL Technology, einem Hersteller von Computer-Hardware und Software, für den Bereich Legal & Compliance tätig. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt unter anderem ein Betriebssystem für den Zugriff auf virtuelle Arbeitsplätze. Er weiß, dass während der Pandemie einerseits nicht alle die Möglichkeit haben, im Home Office gut zu arbeiten. Fehlende Räumlichkeiten oder Ruhe, wenn Kinder oder Partner*in ebenfalls zu Haus sind, aber auch der Datenschutz sind ein großes Problem. Andererseits ergeben sich auch Vorteile, wie mehr Freiräume in der Zeitplanung, der Wegfall des Arbeitswegs und bessere Konzentration als im Großraumbüro.

„Arbeitsplätze im Home Office stellen uns vor neue Herausforderungen – unter anderem im Zusammenhang mit Unterweisungen und Datenschutz. Im Nebenraum steht zum Beispiel eine Alexa, die muss ausgeschaltet sein, damit sie nicht mithören kann.“

Dr.-Ing. Martin Schnatmeyer, IGEL Technology GmbH Bremen

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TEMPO BEI WICHTIGEN ENTSCHEIDUNGEN
BIANCA BEYER IM PORTRAIT

WIRTSCHAFT #2
Bianca Beyer ist Koordinatorin des Politikbereichs beim Strom- und Gasnetzbetreiber Avacon. Die
Unternehmensgruppe unterstützt bei der Umsetzung der Energiewende und bietet u.a. kommunalen, gewerblichen und industriellen Partnern neben der Haupttätigkeit als Verteilnetzbetreiber auch regionale Energielösungen in den Bereichen Strom, Gas, Wasser/Abwasser, Wärme, Kälte, Mobilität und Beleuchtung an. In der Coronakrise hat der Staat nicht nur in ihrer Branche kurzfristig regulierend in den Betriebsalltag eingegriffen.
Die erhöhte Schnelligkeit bei wichtigen Entscheidungen hat gezeigt, dass der Staat auch unter Druck handlungsfähig ist, und zwar schnell. In Hinblick auf zukünftige umweltpolitische Entscheidungen wäre es wünschenswert, wenn diese Geschwindigkeit beibehalten wird.

„Müssen denn die Dinge immer so lange dauern? Die Coronakrise hat gezeigt, dass viele Dinge auch in hohem Tempo gehen. Ich wünsche mir, dass das hohe Tempo auch in Zukunft beibehalten wird.“

Bianca Beyer, Avacon AG Helmstedt